Spiel der Woche


21.09.2013

Lampertheim am Ende abgezockter

BOL Männer: HSG Fürth/Krumbach — TV Lampertheim 26:28 (14:12)
Zwei Mannschaften werden zu Beginn dieser Saison als Favorit für Meisterschaft und Aufstieg genannt: Vize-Meister Fürth/Krumbach und LL-Absteiger Lampertheim. Nachdem beide Mannschaften am ersten Spieltag ihre Aufgaben ohne größere Probleme gelöst hatten, trafen sie nun in der Fürther Schulsporthalle aufeinander.
Die Gastgeber begannen mit einer offensiven Deckungsvariante, bei der Alon Lavi und Michael Redig vom TVL in kurze Deckung genommen wurden. Das erste Tor des Spiels erzielte Patrick Dreier aus dem Rückraum, während im Gegenzug Michael Redig durch die Odenwälder Deckung marschierte und den Ausgleich erzielte. Beide waren in der ersten Halbzeit die auffälligsten Spieler in der Halle. Die recht zaghaft agierende Lampertheimer Deckung bekam den Fürther/Krumbacher Rückraum nicht in den Griff. Die Folge war eine 6:3-Führung der HSG. Die Torleute indes spielten zu diesem Zeitpunkt noch keine entscheidende Rolle. Sie bekamen kaum eine Hand an den Ball. Nach etwa zehn Minuten stellte Udo Böbel seine Mannschaft auf eine 6:0-Deckung um. Dennis Strubel erzielte per Tempogegenstoß in der 15. Minute das 8:8, doch die mitgereisten TVL-Fans mussten noch lange auf die erste Führung ihrer Mannschaft warten, denn nun waren wieder die Gastgeber am Drücker. Da half auch nicht die Auszeit die Bernd Massag nahm (18.) und die von ihm angeordnete kurze Deckung von Patrick Dreier fruchtete zunächst auch nicht. Lampertheim verlor im Angriff die klare Linie und die HSG nutzte die verworfenen Bälle der Spargelstädter für die vermeintlich einfachen Tore per Tempogegenstoß. So zum Beispiel Patrick Dreier in der 24. Minute zum 12:9. Die Hausherren konnten sich vier Minuten vor dem Pausenpfiff gar auf 14:9 absetzen, trafen in den letzten Minuten aber nicht mehr das Tor, so dass Lampertheim zum 14:12-Pausenstand verkürzen konnte.

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Fabian Beye

Im ersten Angriff der zweiten Halbzeit der Anschlusstreffer durch Dennis Strubel zum 14:13. Doch die Udo Böbels Männer drehten wieder auf und konnten sich erneut mit fünf Toren absetzen (19:14). Aber auch dieser Vorsprung schmolz schnell dahin. Dem Angriff der HSG gingen langsam die Ideen aus. Die Lampertheimer Deckung gab ihre „Bemühungen um den Friedensnobelpreis 2013“ auf und die kurze Deckung gegen Patrick Dreier zeigte nun auch deutlich mehr Wirkung. Fabian Beye aus dem rechten Rückraum und Sebastian Eisenhauer mit verdeckten Würfen waren in der zweiten Spielhälfte auf Seiten der HSG im Angriff am wirkungsvollsten. Die Gäste waren im Angriff breiter aufgestellt. Mit seinem schnellen Antritt bekam die HSG Michael Redig trotz kurzer Deckung nie in den Griff und über die Außenpositionen — namentlich Manuel Radmacher und Dennis Strubel — lief bei Lampertheim deutlich mehr. Auf beiden Seiten standen nun die Torhüter im Zentrum des Geschehens. Als Dirk Redig in der 47. Minute per Tempogegenstoß die Chance zum 20:20-Ausgleich hatte, scheiterte er an Henrik Richter im Tor der Gastgeber. Im Gegenzug das 22:20 durch Sebastian Eisenhauer mit einem seiner verdeckten Würfe von Halblinks. Manuel Radmacher erzielte von Linksaußen den erneuten Anschlusstreffer zum 22:21 (49.) und Marvin Mischler traf danach per Siebenmeter zum 22:22-Ausgleich (50.). Nachdem Marcus Koch frei vorm Tor an Matthias Hümmer scheiterte, lief Michael Redig den Tempogegenstoß und erzielte in der 51. Minute die erste Lampertheimer Führung. Kurz danach netzte der Spieler des Tages mit einem verdeckten Wurf auch zum 22:24 ein. Im Gegenzug warf Fabian Beye aus der Hüfte zum 23:24. Knapp sechs Minuten vor Spielende bekam Patrick Eppers vom TVL eine Zeitstrafe, doch im Gegenzug markierte erneut Michael Redig das 23:25. Und wiederum anwortete Fabian Beye, diesmal von Rechtsaußen, mit dem Anschlusstreffer (56.). Bei drohendem Zeitspiel spielte Michael Redig in der 58. Minute zu seinem Bruder an den Kreis, der dann das 24:26 markierte. Auf der anderen Seite spitzelte Matthias Hümmer einen abgefälschten Freiwurf von Sebastian Eisenhauer gerade noch so aus der rechten unteren Ecke (59.). Knapp zwei Minuten vor Spielende und mit zwei Toren im Rückstand stellte Udo Böbel auf eine offene Manndeckung um. Matthias Zielonka marschierte durch die Deckung der HSG, kam frei zum Wurf, doch scheiterte er an Henrik Richter. Im Gegenzug der erneute Anschlusstreffer, natürlich durch Fabian Beye. Auf der anderen Seite bekam Dennis Strubel einen Abpraller zu fassen und erhöhte auf 25:27. Sebastian Eisenhauer — wieder mit einem verdeckten Wurf — zum 26:27 (60.). Wenige Sekunden vor dem Abpiff lief Dennis Strubel an den Kreis ein, bekam den Ball und traf zum 26:28-Endstand.

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Michael Redig

Sieht man den gesamten Spielverlauf, so war es am Ende ein etwas glücklicher Sieg des TVL. Der HSG fehlte am Schluss die notwendige Cleverness, um wenigstens einen Punkt aus diesem Spitzenspiel zu holen. Die Meisterschaft ist nach diesem Spiel natürlich noch lange nicht entschieden. Am Ende wird die Mannschaft Meister werden, die am wenigsten Punkte gegen die Mannschaften verliert, gegen die man eigentlich gewinnen muss — so TVL-Trainer Bernd Massag. Und die Wahrscheinlichkeit, dass es eine dieser beiden Mannschaften werden wird ist schon sehr hoch.

Am nächsten Wochenende empfängt Lampertheim am Sonntag um 18:00 Uhr den Tabellenführer ESG Crumstadt/Goddelau und Fürth/Krumbach spielt ebenfalls zu Hause (Sa. 19:00 Uhr) gegen den SV Erbach.

Trainerstimmen

mp3-Mitschnitt:

HSG Fürth/Krumbach
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Henrik Richter und Alexander Schmitt (n.e.) im Tor
Christian Bauer, Phillip Bund 2, Tobias Roth, Marcus Koch 1, Sebastian Eisenhauer 5, Daniel Benz 2, Steffen Helferich, Markus Möke, John Helferich, Patrick Dreier 9/2, Fabian Beye 8 und Paul Schüle. (In der Summe 1 Tor zuviel)

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Trainer: Udo Böbel

TV Lampertheim
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Matthias Hümmer und Marius Walter (n.e.) im Tor
Tizian Karb, Benjamin Eschenauer, Adrian Schwert, Manuel Radmacher 3, Dennis Strubel 5, Michael Redig 8, Marvin Mischler 6/4, Alon Lavi 2, Dirk Redig 2, Matthias Zielonka 1 und Patrik Eppers 1.

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Trainer: Bernd Massag

Schiedsrichter
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Herbert Lampert und Karl-Heinz Schmitt

Siebenmeter
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HSG: 2/2
TVL: 6/5 (D. Redig triff den rechten Pfosten, 9.)

Zeitstrafen

HSG: 8 Strafminuten, davon je 1x 2 min für Roth, Benz, S. Helferich und Beye
TVL: 2 Strafminuten, Eppers

Spielverlauf
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1:0, 1:1, 3:1, 3:2, 5:2, 5:3, 6:3, 6:4, 7:4, 7:5, 8:5, 8:8, 10:8, 10:9, 14:9, 14:12 (Halbzeitstand)
14:13, 15:13, 15:14, 19:14, 19:16, 20:16, 20:19, 21:19, 21:20, 22:20, 22:24, 23:24, 23:25, 24:25, 24:26, 25:26 25:27, 26:27, 26:28 (Endstand)

Zuschauer
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ca. 400

Pressespiegel
Vorberichte

Autor: Armin Kübelbeck