Spielberichte der Auswahlmannschaften aus dem Jahr 2015
Volles Leistungsvermögen erst im letzten Spiel abgerufen
Am vergangenen Samstag machte sich frühmorgens der Bus mit den Mädels und Jungs der Bezirksauswahl Jahrgang 2002 auf in Richtung Felsberg und Guxhagen. Nach etwa zwei Stunden Fahrzeit erreichte man das Ziel im Norden Hessens. Anlass war die erste von drei Turnierrunden des Hessenpokals, der dem Hessischen Handballverband zur Sichtung von Talenten für die Hessenauswahl dient. Gegner in der Vorrunde waren die Bezirke Odenwald/Spessart, Offenbach/Hanau und Gießen.
Im ersten Spiel gegen Odenwald/Spessart konnte sich zunächst kein Team entscheidend absetzen. Während unsere offensive 1:5-Abwehr die gegnerischen Spielerinnen fast bis zur Mittellinie zurückdrängten, agierte der Gegner sehr defensiv und versammelte sich am eigenen 9-Meterraum. Entsprechend kompakt stand die gegnerische Defensive, unsere Mädels hatten auch aufgrund körperlicher Nachteile kaum eine Chance Lücken anzulaufen. Beim 4:5-Halbzeitstand gab es eine kurze Pause von zwei Minuten, ehe es weiterging. Vom Sichter des HHV angehalten, stellten unsere Gegner dann die Abwehr offensiver auf, es resultierte mehr Platz in die Tiefe, der vor allem von unseren Rückraumspielerinnen gut genutzt wurde. Meist waren sie nur durch ein Foul zu bremsen, so dass es alleine in der zweiten Halbzeit fünf Strafwürfe für uns gab. Doch deren Verwertung sollte sich als großes Manko herausstellen, denn lediglich ein Wurf traf ins Ziel. So liefen wir leider bis zum Schluss einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. Es stand nach dem ersten Spiel eine durchaus vermeidbare 10:12-Niederlage zu Buche. Nun sah leider der Spielplan vor, dass wir schon um 11:15 Uhr zum Mittagessen gerufen wurden. In der benachbarten Schule wurden Nudeln mit Soße und frisches Obst serviert. Keine Stunde später stand schon der zweite Vergleich gegen den Bezirk Offenbach/Hanau an. Eventuell dem vollen Bauch vom Mittagessen geschuldet, konnten wir die gute Laufarbeit aus dem ersten Spiel nicht wiederholen, so dass uns der Gegner ohne große Gegenwehr überlaufen konnte. Allerdings muss man erwähnen, dass alleine drei Gegenspielerinnen größer waren als unsere größte Spielerin, entsprechend schwer war es folglich, diese am Torabschluss zu hindern. Technische Fehler verhinderten ein organisiertes Angriffsspiel und wir wurden durch Gegenstoßtore bestraft. Zum Pausenpfiff lagen wir bereits 7:11 zurück. Auch in der zweiten Hälfte fanden wir in der Deckung kein Mittel gegen die körperlich deutlich überlegenen Gegenspielerinnen. Die Anweisung, etwas defensiver zu stehen und somit die Hilfe von den Nachbarpositionen zu vereinfachen, wurde zwar umgesetzt, doch leider erlaubten wir es dem Gegner dann oft, den Ball noch zur freien Spielerin zu passen. So endete diese Partie mit einer klaren 15:24-Niederlage, wieder gab es keine Punkte für die dennoch tapfer kämpfenden Mädels. Nach wieder einem Spiel Pause kam es zum letzten Duell gegen den bis dahin ungeschlagenen Bezirk Gießen. Und ausgerechnet jetzt sollten wir unsere beste Leistung zeigen. Der Spielverlauf glich stark dem aus der ersten Partie. Keine Mannschaft konnte sich zunächst absetzen. Die offensive ballorientierte Abwehr funktionierte, durch schnelles Umschalten konnten wir diesmal die Gegenstöße verwerten und siehe da, plötzlich waren unsere Mädels gegen den Favoriten mit drei Toren in Front (8:5). Nun landeten auch die Strafwürfe im Netz des gegnerischen Torwarts. Leider haben wir Mitte der zweiten Hälfte etwas die Linie verloren, der Vorsprung schmolz und durch eine Auszeit versuchte der Gegner nochmal alles, um ohne Verlustpunkt zu bleiben. Doch Unkonzentriertheiten auf beiden Seiten verhinderten ein jeweils besseres Ergebnis, Endstand 17:17. Aufgrund des Spielverlaufs ein verlorener Punkt für die Darmstädter Mädels, aufgrund der Steigerung zum vorherigen Spiel aber ein gewonnener Punkt, wohlgemerkt gegen einen Gegner, der bis dahin seine beiden Spiele gewonnen hatte.
So endete die Vorrunde für die Mädels. Neben des Punkts konnten viele neue Erfahrungen gewonnen werden. Sicher spielten die Nervosität und auch der Respekt vor „größeren“ Gegnerinnen eine entscheidende Rolle. Doch es bleibt auch die Erkenntnis, dass man zumindest zwei Spiele hätte gewinnen können. In der Kabine gab es dann auch ein Lob von HHV-Sichter Rolf König, der unserer Mannschaft bescheinigte, von Anfang an am besten die Sichtungsvorgaben umgesetzt zu haben. So wandelten sich die teils geknickten Gesichter doch noch in ein kleines Lächeln.
Kader weibliche Jugend 2002:
Emmily Freitag (HSG Mörfelden/Walldorf), Marit Hofmann (SVC Gernsheim), Emily Januschkowetz (TSV Pfungstadt), Chantal Kretschmann (HSG Langen), Leonie Krichbaum (JSG Nauheim/Königstädten), Giulia Lützkendorf (HSG Bensheim/Auerbach), Annika Schmitz (HSG Dornheim/Groß-Gerau), Salomé Schubert (SG Egelsbach), Johanna Simmel, Leonie Straub (JSG Büttelborn), Lea Trenado Lopez, Amelie Volz (HSG Weiterstadt/Braunshardt/Worfelden).
12. Februar 2015 — Autor: Tobias Geiling